Klimaschutz und Verkehrswende

5. Juni 2024. Bis 2045 will Deutschland „klimaneutral“ sein, so das erklärte Ziel der Bundesregierung. Das Klimaschutzgesetz limitiert den Ausstoß  von Treibhausgasen bis 2030 auf minus 65 Prozent gegenüber dem Referenzjahr 1990. Und dann gibt es da noch das Saubere-Fahrzeuge-Beschaffungsgesetz – kurz: SaubFahrzeugBeschG –, welches für die Umsetzung folgende Energiequellen benennt: Erdgas (einschließlich Biomethan),  Flüssiggas (LPG), Biokraftstoffe, synthetische und paraffinische Kraftstoffe, Wasserstoff, Elektrizität.

109 Servicestationen zählen aktuell zum PRÄG-Tankstellennetz – der Sparte, die einst das Wachstum des heute vielseitigen Energiedienstleisters begründete. Doch so, wie sich der gesamte Energiemarkt seit einigen Jahren verändert, verändert sich eben auch der Bereich Mobilität. Deshalb werden nicht nur geeignete Präg-Tankstellen nach und nach mit E-Ladesäulen ausgerüstet. Präg betreibt inzwischen ein wachsendes Netz an E-Ladesäulen und ist stets auf der Suche nach geeigneten Standorten, um das E-Ladenetz zu erweitern und E-Mobilität attraktiver zu machen. Aktuell sind 99 E-Ladepunkte an 38 Standorten in Bayerisch-Schwaben, davon 26 Schnell- bzw. Ultraschnelllader mit bis zu 300 kW Ladeleistung in Betrieb; für das laufende Jahr sind bereits 56 Ladepunkte an 20 Standorten in Planung oder bereits in der Umsetzung. Besonders freut sich Präg auch über die wachsende Zahl an Kooperationen für E-Ladestandorte, wie z. B. eine, die vor Kurzem mit REWE Süd gestartet wurde.

„Allheilmittel“ E-Mobilität?

E-Mobilität ist zweifelsohne ein sehr wichtiger Baustein der Verkehrswende. Andererseits herrscht weitgehend Konsens darüber, dass diese in absehbarer Zeit wohl nicht die alleinige Lösung für alle Verkehrssektoren sein kann. In diesem Zusammenhang werden somit u. a. sogenannte E-Fuels diskutiert. Die Herstellung dieser aus erneuerbaren Energiequellen wie Windkraft oder Solarenergie hergestellten flüssigen Energieträger befindet sich allerdings noch in den Kinderschuhen. 

Fortschrittliche Biokraftstoffe 

Zwar sieht auch PRÄG die E-Mobilität als den wichtigsten Beitrag in der Mobilitätswende, aber eben nicht als einzigen. Deshalb engagiert sich das Unternehmen ebenso in Sachen Hydrotreated Vegetable Oil (HVO) und bietet seinen Gewerbekunden im Großhandel unter dem Markennamen KlimaDiesel90 einen zu 100 Prozent erneuerbaren synthetischen Dieselkraftstoff an. Dieser neuartige synthetische und hochreine Ersatzkraftstoff nach EN 15940 für den konventionellen fossilen Diesel eignet sich ohne Umrüstung des Motors für alle dafür vom jeweiligen Fahrzeughersteller freigegebenen Fahrzeuge. KlimaDiesel90 ist in der chemischen Zusammensetzung ein Zwillingsprodukt zu fossilem Dieselkraftstoff und wird zu 100 Prozent aus Abfall- und Reststoffen hergestellt. Die 90 steht bei KlimaDiesel90 für eine bis zu 90-prozentige Reduzierung von CO2-Neu­emissionen im Vergleich zum klassischen fossilen Diesel, die 100 bei HVO100 für ein reines HVO-Produkt, das ausschließlich aus Abfall- und Reststoffen besteht und damit aus null Prozent Rohöl oder fossilen Molekülen. KlimaDiesel90 weist mit einer mindestens fünfjährigen Lagerstabilität eine überdurchschnittliche Performance auf und verfügt über eine Cetanzahl – die Zündwilligkeit von Dieselkraftstoffen – von >70 im Gegensatz zu den 50 bis 60 von Biodiesel, mit dem es auch nicht verwechselt werden sollte.

Die HVO-Produktion – gar nicht so kompliziert

Grundlage für die HVO-Produktion sind erneuerbare Rohstoffe (siehe Grafik oben), wie z. B. Abfälle und Reststoffe aus der Pflanzenölverarbeitung, gebrauchtes Speiseöl oder auch andere Abfallstoffe, die gereinigt und raffiniert werden. Dabei wird der Sauerstoff mithilfe von Wasserstoff aus den Fettsäuren entfernt und parallel werden weitere Verunreinigungen wie Schwefel beseitigt. Anschließend werden die Kohlenwasserstoffe isomerisiert, um die Eigenschaften der Endprodukte zu erneuerbarem Diesel zu veredeln.

Sind KlimaDiesel & Co. wirklich „Future“?

Nicht verwechselt werden darf HVO100 (respektive KlimaDiesel HVO 100) mit Fettsäuremethylester (FAME), einer seit vielen Jahren gebräuchlichen Form des Biodiesels, der eine geringere Lagerfähigkeit besitzt. Weitere Vorteile des KlimaDiesel HVO 100 sind sehr gute Kälteeigenschaften von bis zu minus 20 °C,die den Kraftstoff für einen Einsatz in allen Jahreszeiten geeignet machen, sowie seine gegenüber fossilem Diesel höhere Entflammtemperatur, die für eine sichere Lagerung von Vorteil ist. Nicht zuletzt ist KlimaDiesel90 frei von Schwefel, Aromaten und Schwermetallen und weist bei einer optimierten Verbrennung niedrigere Werte an Kohlendioxid, Stickstoffoxiden und Feinstaub auf. Wesentlich ist die schnelle Einsetzbarkeit: Bestehende Dieselflotten können direkt nach Freigabe des Fahrzeugherstellers mit paraffinischen Kraftstoffen durchstarten. Erste durchweg positive Erfahrungen gibt es bereits u. a. von Fahrzeugen der Deutschen Bahn, bei denen seit 2022 fossile Kraftstoffe durch HVO100 ersetzt wurden.

Speditionen und Industriebetriebe können den synthetisch erzeugten Treibstoff in Deutschland für ihre Eigenverbrauchstankstellen bereits zur Verbesserung des CO₂-Abdrucks ihres eigenen Fuhrparks beziehen. Stand 18.04.2024 sollen die fortschrittlichen Kraftstoffe voraussichtlich in Kürze auch an öffentlichen Tankstellen verkauft werden dürfen. Die gesetzlich vorgeschriebene Bereitstellung von sogenannten „Schutzsorten“ erschwert allerdings einen dortigen Verkauf, da dadurch in vielen Fällen an öffentlichen Tankstellen der zusätzlich benötigte Tank­raum nicht vorhanden sein dürfte. In Ländern wie den Niederlanden, Österreich, Italien oder Schweden – dort müssen keine Schutzsorten vorgehalten werden – ist dieser hochwertige Kraftstoff bereits seit geraumer Zeit an Tankstellen erhältlich.